Weltweit gibt es etwa 20.000 Bienenarten - aber nur die Honigbienen haben sich als Volk zu einem sozialen Superorganismus - dem Bien - mit hochgradiger Arbeitsteilung entwickelt. Ihre perfekte architektonische Bauleistung, die ausgeprägten Kommunikationsstrukturen und ihr kollektiver Fleiß machen die Honigbienen und ihre Gemeinschaft als ganzes Volk so faszinierend. Mit 4.000 bis 5.000 Bienen startet ein Volk nach der Überwinterung und erreicht im Juni/Juli eine Stärke von ca. 50.000 bis 60.000 Bienen.
Aber auch jede einzelne Honigbiene verfügt über komplexe biologische Fähigkeiten und Funktionen, um die vielfältigen Aufgaben während ihres kurzen Arbeitslebens erfüllen zu können. Sommerbienen leben von März/April bis August/September und werden nur ca. 5-6 Wochen alt. Nach dem Schlüpfen beginnen sie einige Tage als Putzbienen. Als Ammenbienen übernehmen sie dann die Betreuung der Königin und der Larven. Dann sind sie Baubienen oder Wächterbienen und in ihrer 2. Lebenshälfte erkunden sie als Flugbienen Trachtquellen und tragen als Sammelbienen Nektar oder Blütenpollen ein.
Die Winterbienen hingegen werden 6-7 Monate alt und schützen die Königin im Winter indem sie - je nach Temperatur - eine dichte Traube um die Königin bilden.
Um aus Nektar 500 Gramm Honig herzustellen, müssen Bienen in ca. 40.000 Ausflügen etwa 2 Millionen Blüten anfliegen und dabei eine Flugstrecke zurücklegen, die 3 Erdumrundungen entspricht. Ein durchschnittlich starkes Volk kann unter günstigen Witterungsbedingungen 25 - 30 Kilogramm Honig pro Jahr erzeugen.
Honigbienen sind aber auch die wichtigsten Bestäuber von Blütenpflanzen. 80% der Blütenpflanzen werden durch Insekten bestäubt. Damit kommt den Honigbienen eine gewaltige wirtschaftliche Bedeutung zu. Dies erreichen sie durch ihre Blütenstetigkeit, d.h. die Bienen fliegen immer wieder die gleiche Trachtquelle an, bis sie erschöpft ist. Hierdurch erfolgt die Bestäubung innerhalb der gleichen Pflanzenart.
Laut Statistik des Deutschen Imkerbundes halten rund 115.000 Imker in Deutschland etwa 800.000 Bienenvölker. Weniger als 1 % der Imker betreiben die Imkerei erwerbsmäßig. Damit kann nur 20-25 % des deutschen Honigkonsums gedeckt werden. Ca. 80% des Honigbedarfs werden importiert.
Man sagt, dass die Bienen nach Rind und Schwein unser wichtigstes "Haustier" sind.
Vor diesem Hintergrund hat der Schutz der Bienen eine ganz besondere Bedeutung , denn
Honig kann man importieren - Bestäubungsleistung aber nicht!